Edoxaban
Der direkte Faktor-Xa-Hemmer Edoxaban ist zwar in Japan bereits seit dem Jahr 2011 zur Prophylaxe der tiefen Beinvenenthrombose bei orthopädischen Patienten zugelassen (Ahrens, 2012), ist aber bei uns erst seit 2015 verfügbar, und zwar für die Prophylaxe von Schlaganfällen und systemischen Embolien (SEE) bei erwachsenen Patienten mit nicht valvulärem Vorhofflimmern und mindestens einem Risikofaktor, zum Beispiel Bluthochdruck, Herzinsuffizienz, Alter über 75 Jah- re, Diabetes, Schlaganfall oder transitorischen ischämischen Attacken in der Vorgeschichte. Darüber hinaus ist Edoxaban indiziert zur Behandlung tiefer Venenthrombosen und Lungenembolien sowie zur Prophylaxe von Rezidiven.
Die Bioverfügbarkeit von Edoxaban liegt bei 62 % und wird durch Nahrung nicht beeinflusst. Die Wirkung tritt innerhalb von einer bis zwei Stunden ein, die Halbwertszeit liegt bei 10 bis 14 Stunden. Die Standarddosis beträgt 60 mg ein- mal täglich (Giugliano, 2013). In der ENGAGE-AF-TIMI 48-Studie wurden Wirksamkeit und Sicherheit von Edoxaban in der Prävention von Schlaganfällen und SEE bei mehr als 21.100 Patienten mit Vorhofflimmern gegenüber Warfarin geprüft. Nach einer medianen Beobachtungszeit von 2,8 Jahren war Edoxaban im primären Endpunkt Warfarin nicht unterlegen. Es gab jedoch weniger schwere intrakra- nielle Blutungen (Giugliano, 2014).
Dass der DOAK bei der Behandlung und Vorbeugung von Blutgerinnseln bei Patienten mit venösen Thromboembolien (VTE) ebenso wirksam ist wie Warfarin, zeigte die Hokusai-VTE-Studie mit rund 8.300 Patienten. Die Studienpatienten erhielten initial bis zu 5 Tage lang Heparin und wurden dann auf Warfarin oder Edoxaban über 3 bis 12 Monate eingestellt. Edoxaban war bezüglich der Rezidivhäufigkeit dem Warfarin ebenbürdig, zeigte jedoch eine geringere Blutungsrate (Büller, 2013).
Autoren & Experten: Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V. Journalist: Horst K. Berghäuser Heilpraktiker: Felix Teske Literatur, Quellen und Verweise: Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin Thieme Verlag Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie Grönemeyers Buch der Gesundheit Hallesche Krankenversicherung